In Deutschland könnten 2013 mehr neue Sportwetten Anbieter denn je auf den Markt strömen. Dies berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Allerdings wird dafür wohl ein gewaltiges juristisches Tauziehen nötig sein, denn bei der Vergabe der Sportwetten Lizenzen und der Zulassung privater Wettanbieter auf den formell noch immer monopolisierten deutschen Wettmarkt „blamiert sich der deutsche Staat derzeit so gut er kann“, wie es in einem zugehörigen Kommentar der „FAZ“ zu Recht heißt.
Am Ende könnten es 150 statt 20 Wettanbieter sein
Bereits 2006 entschied das Bundesverfassungsgericht, dass der Staat sein Monopol auf Sportwetten aufgeben oder sehr viel mehr als bisher gegen die Wettsucht vorgehen muss. 2010 legte der Europäische Gerichtshof nach und erklärte das Wettmonopol, dass aufgrund der Online Sportwetten ohnehin schon längst kaum mehr das Papier wert ist, auf dem es geschrieben wurde, insgesamt für illegal. Passiert ist seit damals erschreckend wenig: Deutschland gründete den staatlichen Sportwettenanbieter ODS, der an 20 private Wettanbieter in diesem Jahr Wettlizenzen verteilen soll. Beworben haben sich allerdings 150 Wettanbieter. Federführend für die Federgabe der 20 Lizenzen, die bis 2017 laufen sollen, ist das hessische Innenministerium. Dort glaubt niemand mehr, dass diese dann tatsächlich noch gelten werden. Die Klagewelle der Anbieter, die keine Lizenz bekommen, wirkt zu mächtig. Die hessische Lotterie-Gesellschaft sucht derzeit sogar von einem Buchmacher, die Wette anbieten möchte, ob die Lizenzen dann noch gelten. Bislang erfolglos. Am Ende könnten sogar alle 150 Wettanbieter eine Zulassung bekommen.
In Wiesbaden bereits ein entsprechendes Urteil
In Wiesbaden konnte das Unternehmen, das hinter dem Sportwettenanbieter Betvictor steht, bereits eine Zulassung erstreiten, die das Haus faktisch rechtlich sogar dem staatlichen Buchmacher ODS gleichstellt. Der Verwaltungsgerichtshof Kassel hat den Richterspruch zwar zumindest vorläufig wieder gekippt, aber es zeigt, in welche Richtung die Reise in Deutschland geht. Insgesamt rechnen Experten mit bis zu 80 Einzelprozessen – ohne Rechtsmittel.
Für Spieler eine gute Nachricht
Für die Spieler ist dies allerdings eine gute Nachricht, denn die Zahl der Wettanbieter wird in Deutschland in diesem Jahr sowie in den kommenden Jahren wohl deutlich ansteigen. Mehr Anbieter bedeuten mehr Konkurrenz und somit bessere Bonusse und spannendere Wettangebote. Aber vorher geht das Tauziehen erst einmal weiter.